50 Jahre Jugendfeuerwehr Lindenstruth am 10. Sept. 2022
Die Jugendfeuerwehr Lindenstruth ist am 30. März 1972 gegründet worden und kann somit in diesem Jahr auf ein 50-jähriges Bestehen zurück sehen.
Der erste Jugendfeuerwehrwart war Roland Müller (+) , dem Ende 1972 Gerd Hillbricht (+) und ab 1976 Winfried Schleichert folgten. Durch ständiges und vieles Üben konnten bereits in den Anfangsjahren gute Platzierungen bei verschiedenen Wettkämpfen erzielt werden. Unter der Regie von Winfried Schleichert gelang es, eine Mädchengruppe zu gründen. Da Schleichert nach Alsfeld verzog, wurde die Jugendfeuerwehr nun von Gerhard Albach und Jürgen Hartmann übernommen.
Die Ausbildung wurde stetig verbessert, so dass man bei den Kreiswettkämpfen in Steinbach 1978 einen guten Platz erringen konnte, was zur Folge hatte, dass sieben weitere Jugendfeuerwehrmitglieder dazu kamen. 1980 nahmen die Jugendlichen beim Kreisentscheid in Gießen teil und beteiligten sich an den Feiern zum 25-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Lindenstruth.
Ab 1982 betreuten dann Roger Tobisch und Clemens Straßburg die Jugendfeuerwehr und konnten sogleich ein ereignisreiches Jahr 1983 mit gestalten. Bei den Wettkämpfen in Kinzenbach wurde ein 5. Platz von 28 Gruppen und bei den Wettkämpfen um den Wieseckwanderpokal in Ettingshausen mit 2 Gruppen der 4. und 6. Platz belegt werden.
Weiterhin hielt man einen Grilltag und ein Zeltlager sowie mehrere Film- und Bastelabende ab. „Die Hauptaufgabe der Jugendfeuerwehrwarte liegt darin, die Jugendlichen an den aktiven Dienst heranzuführen“, betonte 1985 Jugendfeuerwehrwart Clemens Straßburg, wobei die Freizeitgestaltung natürlich nicht zu kurz kommen dürfe. Seit dem ersten Frühschoppen der Aktiven am 1. Mai 1985 beteiligt sich die Jugendfeuerwehr jedes Jahr mit Kuchenverkauf, Losbude, Spielen u. ä. an dieser Veranstaltung.
1986 wurde an mehreren Wettkämpfen teilgenommen, bei denen erneut gute Platzierungen erreicht werden konnten und neben einem Zeltlager veranstaltete man Spiel- und Bastelabende. Zu diesem Zeitpunkt leitete bereits Holger Kühn die Jugendfeuerwehr. Seit 1987 bastelten die Jugendlichen in der Vorweihnachtszeit Gestecke, die den Bürgern zum Kauf angeboten wurden und 1989 führte die Jugendfeuerwehr wieder einen Pokalwettkampf durch. Michael Thelen, der ab 1990 die Jugendfeuerwehr betreute, konnte auf ein erfolgreiches Jahr mit vielen Wettkämpfen und Veranstaltungen zurückblicken. Er wurde von Steffen Maurer und Achim Gassen unterstützt. Ein mehrtägiges Zeltlager in Gedern musste aufgrund des herrlichen Wetters und der Superstimmung verlängert werden. 1991 war die Jugendfeuerwehr mit 44 Mitgliedern zahlenmäßig am stärksten.
Eine organisierte Nachtschlittenfahrt fand bei der Bevölkerung regen Zuspruch und seit 1992 wurden erstmals Kartoffeln unter freundlicher Mithilfe von Edwin Hahn (+) und Josef Batarow (+) angepflanzt. Diese danach jährlich laufende Aktion fand großen Anklang und die Kartoffeln reißenden Absatz bei der Bevölkerung. Am 23.08.1992 fand aus Anlass des 20-jährigen Bestehens der Jugendfeuerwehr ein Pokalwettkampf statt, bei dem der Wanderpokal der Großgemeinde Reiskirchen vergeben wurde. Eine Discoveranstaltung rundete das kleine Jubiläum ab.
Immer neue Ideen und Aktivitäten setzte man um. So konnte die Jugendfeuerwehr im September 1992 die Bevölkerung zu frischem, selbstgebackenem Pflaumenkuchen einladen und es konnten gegrillte Kartoffeln aus eigener Ernte angeboten werden. Ziel eines Ausfluges war der Flughafen Frankfurt. Ende November verkaufte man die Weihnachtsgestecke in Verbindung mit dem ersten Flohmarkt der Jugendfeuerwehr im Feuerwehrhaus.
Neben vielen Übungsstunden wurde 1993 selbst Brot gebacken, was für Alle ein besonderes Erlebnis war. Im Juni vergnügte sich die Jugendfeuerwehr vier Tage lang in einem Feriendorf in Herbstein. Ein Fußballspiel gegen eine Gruppe aus Nürnberg wurde gewonnen. Als Winterarbeit hatte man die Reparatur ausgedienter Fahrräder gewählt. Über 60 Stunden feuerwehrtechnische Ausbildung erfolgte im Jahr 1994 unter Leitung des Jugendfeuerwehrwartes Arno Grün, freiwillig unterstützt von Waltraud Albach. An mehreren Wettkämpfen nahm die Jugendfeuerwehr mit unterschiedlichen Erfolgen teil. Das Fußballrückspiel fand in Nürnberg statt, hier konnte ein Pokal mit nach Hause genommen werden. Wie schon seit einigen Jahren beteiligte man sich wieder beim Reiskirchener Weihnachtsmarkt. Bei herrlichem Winterwetter verbrachte man einen Nachmittag auf dem Hoherodskopf beim Schlittenfahren und ein Besuch des Eisstadions in Bad Nauheim fand großen Anklang. Anfang Januar sammelten die Jugendlichen, wie seit Jahren üblich, die ausgedienten Weihnachtsbäume ein.
Im April 1995 stand eine Zugfahrt nach Cochem auf dem Programm, von wo nach einem langen Fußmarsch die Burg Elz besichtigt werden konnte. Zwei Nächte zelteten die Kleinsten in Queckborn und besuchten von dort mit dem Fahrrad das Schwimmbad in Ettingshausen. Die Großen waren mit dem Rad von Wiesbaden-Biebrich bis Aumenau an der Lahn unterwegs. Beteiligt wurde sich erstmals an der KorKampagne, bei der Kork-Korken gesammelt und zentral zur Widerverwertung abgegeben wurden. Die Berufsfeuerwehr Marburg war 1996 ein Ziel und mit dem Fahrrad ging es für drei Tage nach Grünberg auf den Campingplatz. Die Größeren umrundeten mit dem Rad in mehreren Tagen den Bodensee und nahmen am Bundesjugendwettbewerb und dem Wieseckwanderpokal teil.
Im 25. Jubiläumsjahr 1997 zählte die Jugendfeuerwehr 32 Mitglieder und das Jahr bot viele Attraktivitäten. Neben der Organisation des Flohmarktes, dem Durchführen des Kinderkinos, dem Setzen und Ausmachen der Kartoffeln und der Mitgestaltung des 1.-Mai-Frühschoppens fuhren alle mit 3 VW-Bussen nach Fulda in das Deutsche Feuerwehrmuseum, bevor am 20. Juli das Jubiläum gefeiert wurde. Viele Vorbereitungen waren von Waltraud Albach in Angriff genommen und insbesondere das Festbuch von ihr erstellt worden. Nach einem ruhigeren Jahr 1998 nahmen die Jugendlichen 1999 erstmals an der Aktion Saubere Umwelt teil, bei der mit den Aktiven und dem Obst- und Gartenbauverein die Gemarkung Lindenstruth von Unrat gesäubert wurde.
Am 24. März 2001 konnte der neue Mannschaftstransportbus in Betrieb genommen werden, der auch von der Jugendfeuerwehr mitfinanziert worden ist und der Jugendarbeit sehr dienlich ist. Im Jahre 2003 wurden die zum zwölften Mal gesetzten Kartoffeln auf dem Acker von Uwe Weimer in die Erde gebracht, der das ganze Treiben auch maßgeblich unterstützte. Besucht wurde unter anderem die Leitstelle in Gießen und durch den Eintritt jüngerer Kinder hatte sich der zwischenzeitlich zurück gegangene Mitgliederbestand wieder erheblich verbessert.
Im Jahr 2005 wurden sogar zwei Zeltlager angeboten, damit auch alle die Möglichkeit zur Teilnahme hatten und 2006 gab es im Rahmen einer mehrtägigen Fahrradtour bis Weilburg eine Kanufahrt auf der Lahn. Weiter waren das Senkenbergmuseum in Frankfurt und die Berufsfeuerwehr in Gießen Ziele der Truppe. Zum 35-jährigen Bestehen im Jahr 2007 gab es einen Tag der offenen Tür mit einer großen Fahrzeugschau, Vorführungen und feuerwehrtechnischen Demonstrationen.
Wegen zurück gehender Mitgliederzahlen der aktiven Jugendlichen wurden in den Jahren 2010 und 2011 die Aktivitäten der JF mit denen aus Saasen zusammen gelegt, was trotzdem sehr gut klappte. Ab 2012 konnte aber wieder selbständig der Übungsbetrieb bewältigt werden. Die Jugendfeuerwehrwarte Jan Philipp Thiel und Dylan Weißmann konnten wieder auf eine komplette Gruppe zurück greifen. Die Erweiterung des Feuerwehrhauses im April 2011 hat dazu erheblich beigetragen und bietet nun auch im Winter bzw. bei schlechtem Wetter Möglichkeiten, die Jugendlichen zu beschäftigen und zu begeistern. In Lindenstruth fand 2012 der Wieseckwanderpokal der Jugendfeuerwehren der Gesamtgemeinde Reiskirchen statt.
In den nächsten Jahren konnte regelmäßig, zuletzt auch mit der am 1. Mai neu gegründeten Minifeuerwehr, Halloween in Lindenstruth organisiert werden und wurde fester Bestandteil der jährlich Ortstermine. Unter der Einsatzleitung von Jonas Jung (+) fand im April 2016 an der Wieseckhalle in Lindenstruth eine Großübung unter der Beteiligung der Jugendfeuerwehren aus Reiskirchen, Lindenstruth, Saasen, Ettingshausen und Bersrod statt. Die Gemarkung von Lindenstruth zu säubern war das Ziel der Mini- und Jugendfeuerwehr und so wurde dies am 29. März 2014 durchgeführt. Feld-, Rad- und Wanderwege und die Wieseck in der Gemarkung Lindenstruth sind dabei von Unrat befreit worden. Der gesamte Übungsbetrieb musste wegen Corona 2 Jahre etwas eingeschränkt werden. Am 03. September 2022 stand eine Kanufahrt auf der Lahn auf dem Programm.
Seit der Gründung am 20. Mai 1972 bis zum 50-jährigen Jubiläum waren folgende Personen Jugendfeuerwehrwarte bzw. Stellvertreter:
Roland Müller (+), Gerd Hillbricht (+) Ulrich Schepp, Winfried Schleichert, Jürgen Hartmann, Gerhard Albach, Benno Holes, Roger Tobisch, Clemens Straßburg, Klaus Grün, Holger Kühn, Markus Wiener, Jörg Kühn, Jörg Schneider, Michael Thelen, Steffen Maurer, Achim Gassen, Arno Grün, Peter Fink, Andreas Bräuning, Basti Gössl, Thomas Kolodziej, Dominique Döll, Björn Wiegel, Martin Müller, Johannes Gössl, Sepp Schenner, Markus Brück, Pavel Thomaschewski, Jan Philipp Thiel, Dylan Weißmann, Kevin Chladek, Jonas Jung (+), Andreas Kolodziej und (aktuell) Andreas Döring.
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